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Vorher-Nachher Bilder – nach Planvorgaben

Die Betrachter*innen der Vorher-Nachher-Bilder von Stopp-Südumfahrung können meist nicht glauben, dass in dem beliebten Naherholungsgebiet solche Bauwerke die Natur zerstören sollen. Die Befürworter der Straße behaupten, dass die Darstellung übertrieben ist. Deswegen ist es an der Zeit zu erklären, wie diese Bilder entstehen und wie viel Arbeit die Erstellung kostet.

Der Autor der Bilder ist Horst Eisenack. In dem verlinkten Video erklärt Horst die Erstellung der Bilder, die auf privaten Aufnahmen beruhen, die dann mit dem Vektorgrafik-Tool Inkscape bearbeitet werden. Aus den offiziellen Planunterlagen bestimmt Horst nach der Blickrichtung des aufgenommenen Bildes die Größenverhältnisse für das Bild. Viel Arbeit, die sich lohnt, da so alle einen Eindruck über die Auswirkungen erhalten.

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Menschenwürdige Stadt

Seit Juni 2021 finden sich Großplakate in Niederndorf und Umgebung, die Lärm und Gestank aus Niederndorf heraus bekommen wollen und sich dazu die Südumfahrung wünschen. Eine menschenwürdige Stadt werden wir aber nur mit einer Verkehrswende erreichen, die mehr auf Öffis, Rad und Raum für Begegnung von Menschen schafft. Der Agenda-Arbeitskreis hat für die Stadt Herzogenaurach ein Konzept und Maßnahmen für die Verkehrswende erarbeitet, dass auf den Zahlen des Energiewendekonzepts der Stadt von 2014 beruht.

Auch die Zahlen aus den Unterlagen zum Planfeststellungsverfahren zeigen, dass durch die Südumfahrung, die 2km länger ist, als die bisherige Strecke, viele PKW/LKW andere Wege durch die Stadt finden werden und so andere Straßen mehr belastet werden, als ohne die Umgehungsstraße. Lärm und Gestank lediglich anders zu verteilen, ist nicht zukunftsfähig.

Bildquelle: nach Konzept und Maßnahmen zur Verkehrswende Herzogenaurach, Version 3, 2017

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Massenhaft Einwände

Am 21. April 2021 ist die Frist für die Einwände gegen das Planfeststellungsverfahren abgelaufen. Rechtzeitig am 20. April haben die Vertreter von Stopp Südumfahrung Christian von Reitzenstein (HerzoSüdBewahren) und Thomas Dürr (IGEL) die in Herzogenaurach gesammelten Einwände abgegeben. Mit den 200 Einwänden, die schon bei der Regierung Mittelfranken vorlagen, wurden über 1000 Einwände gegen die Südumfahrung eingereicht.

Auch die Stadt Fürth hat gravierende Einwände, denn der Verkehr wird mit der Südumfahrung nicht verringert, sondern nur verlagert.

Da die Stadt Herzogenaurach bisher nicht erkennen lässt, die Argumente anzuerkennen, sammeln wir weiter Unterschriften für das Bürgerbegehren. Dabei wurde nun auch eine Konzeptstudie bekannt, die eine mutige Umgestaltung von Herzogenaurach vorschlägt. In dem Vorschlag von Studierenden des KIT (Karlsruhe) entsteht eine Stadt des Sports – fast ohne Autos.

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Mehr Straße = mehr Verkehr

Eine Studie aus den USA belegt, dass mehr Straßen oder breitere Straßen den Verkehr nicht beruhigen oder vermindern, sondern das Verkehrsaufkommen stark ansteigen lassen. Sogar bei einer sinkenden Bevölkerungszahl steigt der Verkehr, wie das Beispiel aus Detroit zeigt. Dort stieg der Verkehr um 45%, obwohl die Bevölkerung um 5% abgenommen hat.

Auch in Deutschland sind viele neue Straßen geplant, um die Anwohner*innen vom Verkehr zu entlasten und den Verkehr besser fließen zu lassen. In Nürnberg sorgt das Nadelöhr an den Ampel auf der A73 täglich für lange Staus. Die Stadt Nürnberg bezeichnet den kreuzungsfreien Umbau der A73 als alternativlos. Die Argumentation ist ähnlich, wie in Herzogenaurach für die Südumfahrung.

Die Wissenschaftler*innen der Technischen Hochschule Nürnberg für moderne Mobilität und Stadtkonzepte sehen das anders. Die Forscher*innen bezeichnen den Ausbau als „Dinosaurierprojekt“. Die Mobilität muss reduziert werden, weil die Klimaziele sonst nicht erreicht werden können. Studierende haben umweltgerechte Alternativen für den Umbau an der A73 entworfen – nachzulesen unter diesem Link. Die Experten raten zu einem Umbau des Frankenschnellwegs in eine städtische Hauptstraße, wie z.B. die Fürther Straße in Nürnberg. Beispiele zeigen, dass der Verkehr damit nachhaltig reduziert werden kann und die Autofahrer*innen nicht, wie gefürchtet, in angrenzende Viertel ausweichen, sondern die Fahrten unterlassen oder auf andere Verkehrsmittel umsteigen. Auf Niederndorf übertragen würde das bedeuten, dass die Durchgangsstraße zur verkehrsberuhigten Ortstraße werden sollte.

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Schutzgut Fläche

Boden ist ein immer seltener werdendes Gut. Insbesondere naturbelassener oder nicht überbauter Boden wird durch das Wirtschafts- und Einwohnerwachstum in Herzogenaurach immer seltener. Der Schutz des Bodens ist in der bayrischen Verfassung verankert und hat das Ziel den Boden mit seinen Funktionen für die Natur für die kommenden Generationen zu erhalten.

Für die Südumfahrung wurde ein Flächenverbrauch von 32,1 ha ermittelt [1, Seite 98]. Wer die Zeitungsartikel zwischen den Gegnern und den Beführwortern verfolgt hat, den kann diese hohe Zahl erschrecken, denn sogar die Gegener der Straße haben immer von 20 oder vielleicht 22,5 ha gesprochen. Die Befürworter reden von einer sehr kleinen Zahl: 8 ha. Um Klarheit über den Flächenverbrauch zu bekommen, hier der Originaltext aus dem Dokument des Planfeststellungsverfahrens:


5.2 Schutzgut Fläche

Der Bau der Ortsumgehung beansprucht dauerhaft ca. 32,1 ha an Grund und Boden, davon 29,5 ha aktuell nicht versiegelte Flächen. Von den 29,5 ha entfallen 8,2 auf Neuversiegelung, 11,0 ha auf unbefestigte Nebenflächen und 10,6 ha auf Kompensationsflächen (ohne Ökokontenflächen der Stadt Herzogenaurach). Weitere 11,5 ha werden in der Bauzeit vorübergehend gebraucht.

Demgegenüber steht eine Entsiegelung von nicht mehr benötigten Verkehrsflächen von 0,2 ha. Die Nettoneuversiegelung und damit die dauerhafte Flächenumwandlung im engeren Sinne beträgt 8,0 ha.


Nur von der Nettoneuversiegelung zu sprechen, ist zu kurz gegriffen: Auch vorübergehend gebrauchte Böden werden erstmal vollständig zerstört und können nur sehr langdsam wieder zu vollwertigen Böden werden. Selbst Kompensionsflächen sollten nicht herausgerechnet werden, weil diese Flächen z.B. nicht für die Kompensation von Baumaßnahmen zur Verfügung stehen, die notwendiger sein könnten. Die unbefestigten Flächen herauszunehmen ist ein Schönrechnen, denn sie stehen dem natürlichen Flächen nicht zur Verfügung.

[1] Feststellungsentwurf – Erläuterungsbericht, Ortsumfahrung Niederndorf-Neuse, https://www.regierung.mittelfranken.bayern.de/mam/service/planfeststellung/pls_ou_niederdorf_neuses_st_2263/ul_01_erlauterungsbericht.pdf

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Verkehrslenkung LKWs

Die Nordumgehung von Herzogenaurach (Hans-Ort-Ring) führt den Verkehr von der Autobahn A3 um Herzogenaurach herum. Die neuen Stadtteile nördlich der Nordumgehung werden durch hohe begrünte Erdwälle vom Verkehr abgeschirmt. In Ost-West-Richtung sollte die Nordumgehung auch Niederndorf entlasten, in dem der LKW-Verkehr von der Autobahn zu Schaeffler, die Umgehung um Herzogenaurach herum nimmt und so dann von Westen zum Zielort kommen würde. Diese Idee wird immer noch auf einem Schild an der Nordumgehung sichtbar. Das Schild weißt LWKs an, der Norumgehung zu folgen und nicht durch Herzogenaurach-Zentrum zu fahren. Es steht kurz nach der Abzweigung nach Lohhof vor der Kreuzung, in der es links mitten in die Stadt Herzogenaurach geht.

Das Schild ist ein reiner Hinweis und nicht verpflichtend für LKWs. Trotzdem stellen sich einige Fragen. Warum steht so ein Schild nicht schon an der Abzweigung nach Niederndorf und bei allen anderen Abzweigungen, die Richtung Schaeffler genutzt werden können? Die Strecke ist zwar länger, schont aber die Anwohner*innen beträchtlich. Kaum einer kennt dieses Schild und die Idee, dass LKWs den Umweg nehmen sollten. Wie konnte diese Idee untergehen und wie könnte sie wieder ins Leben gerufen werden?

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1 Komma 5

Die Jugend von Fridays for Future (FfF) und die Gruppierungen um FfF herum, wie Parents oder Science for Future, betonen immer wieder, wie wichtig es ist, dass die globale Erderwärmung nicht mehr als 1,5 Grad überschreitet. Seit Jahren steigt die Temperatur spürbar. Alle Jahreszeiten sind eher zu warm, die Sommer darüberhinaus sehr trocken und es kommt immer wieder zu heftigen Wetterphänomen. Wenn die Erderwärmung über 1,5 Grad ansteigt, werden die Kipppunkte des Klimawandels erreicht, die eine Umkehr unmöglich machen und die Erwärmung dramatisch verschlimmern werden. Die Folgen wären heftige Klimaphänomene und soziale Verwerfungen, die weltweit zu kriegerischen Auseinandersetzungen um Wasser und Nahrung führen werden sowie zu sozialen Unruhen mit Flucht vor Armut und Hunger führen können.

Die gute Nachricht: mit politischem Willen und der Unterstützung der Menschen kann die Erderwärmung unter 1,5 Grad gehalten werden. Dazu ist ein rasches Handeln nötig. Die nächsten Jahre sind entscheidend. Unter diesem Gesichtspunkt ist der Bau der Südumfahrung zu bewerten. Der Bau der Südumfahrung nicht nur ein falsches Zeichen für Individualverkehr und Transport mit LKWS. Auch der Bau erzeugt eine Menge CO2 und vernichtet Waldboden, der CO2 reduziert.

[1] Wuppertal Institut (2020). CO2-neutral bis 2035:Eckpunkte eines deutschen Beitrags zur Einhaltung der 1,5-°C-Grenze. Bericht. Wuppertal. https://fridaysforfuture.de/wp-content/uploads/2020/10/FFF-Bericht_Ambition2035_Endbericht_final_20201011-v.3.pdf

Bildquelle: https://fridaysforfuture.de/wp-content/uploads/2020/10/DIY-Poster-Viertel-Part-1-4.pdf

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Verkehrslärm in Neuses

Die Befürworter*innen der Südumfahrung betonen stets, dass die Orte Neuses und Niederndorf von Verkehrslärm und -abgasen entlastet werden sollen. Bei einem Blick auf die aktuelle Karten der Lärmverteilung der bestehenden Straßen in Neuses wird sofort klar, dass es dort wohl eher schlimmer als besser wird, wenn die Südumfahrung gebaut wird. Insbesondere sollte jedem klar sein, dass mehr Straßen auch immer mehr Verkehr anziehen. Der Anteil an traditionellen PKWs uns LKWs mit Verbrennungsmotoren wird noch viele Jahre hoch sein und damit bleibt der Lärm und die CO2-Belastung – in Neuses dann von zwei Seiten.

Bildquelle: https://www.umweltatlas.bayern.de/mapapps/resources/apps/lfu_laerm_ftz/index.html?lang=de

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Info-Abend

Virtueller Info-Abend am Fr, 19.03.2021 um 19:30 Uhr.

Veranstalter: Bund-Naturschutz (BN) in Bayern e.V., Kreisgruppe Höchstadt-Herzogenaurach und Ortsgruppe Herzogenaurach

Wir wollen Herzogenauracher BürgerInnen über das Projekt der Südumfahrung Niederndorf-Neuses informieren. Wer teilnehmen möchte meldet sich unter der E-Mail-Adresse info@herzo-sued-bewahren.de bis spätestens 18.03.2021 18:00 Uhr mit Vor- und Nachnahme an. Sie erhalten dann am Freitagvormittag den Zugangscode. Die Teilnehmerzahl ist auf 100 begrenzt. Gast ist der BN Regionalreferent Tom Konopka.

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Neu dabei: FW und FDP

Nachdem wir als Bürgerinitiative in die Öffentlichkeit getreten sind, suchen wir nach weiteren unterstützenden Organisationen oder Einzelpersonen. Recht schnell konnten die Ortsvereine der Freien Wähler (FW) und der FDP gewonnen werden. Damit haben wir nicht nur den zweiten Bürgermeister Georgios Halkias (Bündnis 90 / Die Grünen), sondern auch den dritten Bürgermeister, Herr Michael Dassler (FDP) überzeugen können. Wir freuen uns sehr über die Unterstützung und laden weiterhin alle ein sich uns anzuschließen.