Eine Studie aus den USA belegt, dass mehr Straßen oder breitere Straßen den Verkehr nicht beruhigen oder vermindern, sondern das Verkehrsaufkommen stark ansteigen lassen. Sogar bei einer sinkenden Bevölkerungszahl steigt der Verkehr, wie das Beispiel aus Detroit zeigt. Dort stieg der Verkehr um 45%, obwohl die Bevölkerung um 5% abgenommen hat.
Auch in Deutschland sind viele neue Straßen geplant, um die Anwohner*innen vom Verkehr zu entlasten und den Verkehr besser fließen zu lassen. In Nürnberg sorgt das Nadelöhr an den Ampel auf der A73 täglich für lange Staus. Die Stadt Nürnberg bezeichnet den kreuzungsfreien Umbau der A73 als alternativlos. Die Argumentation ist ähnlich, wie in Herzogenaurach für die Südumfahrung.
Die Wissenschaftler*innen der Technischen Hochschule Nürnberg für moderne Mobilität und Stadtkonzepte sehen das anders. Die Forscher*innen bezeichnen den Ausbau als „Dinosaurierprojekt“. Die Mobilität muss reduziert werden, weil die Klimaziele sonst nicht erreicht werden können. Studierende haben umweltgerechte Alternativen für den Umbau an der A73 entworfen – nachzulesen unter diesem Link. Die Experten raten zu einem Umbau des Frankenschnellwegs in eine städtische Hauptstraße, wie z.B. die Fürther Straße in Nürnberg. Beispiele zeigen, dass der Verkehr damit nachhaltig reduziert werden kann und die Autofahrer*innen nicht, wie gefürchtet, in angrenzende Viertel ausweichen, sondern die Fahrten unterlassen oder auf andere Verkehrsmittel umsteigen. Auf Niederndorf übertragen würde das bedeuten, dass die Durchgangsstraße zur verkehrsberuhigten Ortstraße werden sollte.